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Salzburg

Die Gewinner der Sommer-Vorbereitung

Dijon Kameri während des Testspiels gegen Feyenoord Rotterdam (c) FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Am Freitag (15.07.) startet der FC Red Bull Salzburg mit dem ÖFB-Cup-Spiel gegen den SV Fügen in die neue Pflichtspiel-Saison. Auch wenn noch nicht alle Testspiele über die Bühne gegangen sind: In der Vorbereitung auf die neue Spielzeit konnte der ein oder andere Akteur positiv auf sich aufmerksam machen und sich für regelmäßige Einsätze empfehlen. Auf der anderen Seite gibt es Spieler, für die die Vorbereitung weniger erfolgreich verlief. Darüber hinaus ist unter anderem die Torhüter-Frage noch offen.

Ein Youngster vom FC Liefering

Dijon Kameri während des Testspiels gegen Feyenoord Rotterdam (c) Andreas Schaad – FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Vom Kooperationsklub FC Liefering stoßen Jahr für Jahr spannende Talente zu Red Bull Salzburg. In der diesjährigen Vorbereitung war es Dijon Kameri, der bei seinen Auftritten zu überzeugen wusste. Der Mittelfeldspieler, der alle Stufen der Red Bull Akademie durchlief, glänzte in der vergangenen Saison im Liefering-Trikot sowie bei seinen Einsätzen in der UEFA Youth League. Fast schon folgerichtig erhielt er bei den Salzburgern Anfang Juni einen Vertrag bis 2026. Bisher zahlte der 18-Jährige mit kosovarischen Wurzeln das ihm entgegengebrachte Vertrauen vollends zurück.

Im ersten Testspiel gegen ZSKA Sofia kam er in den zweiten 45 Minuten ins Spiel und tat sich prompt als Aktivposten hervor. Kurz nach dem Wiederanpfiff setzte er Mitspieler Junior Adamu in Szene, der zur 2:1-Führung traf. In den beiden Partien gegen Olympiakos Piräus und Feyenoord trug sich der technisch beschlagene, wendige Offensivspieler mit jeweils einem Treffer selbst in die Torschützenliste ein.

Dijon Kameri trifft gegen Olympiakos Piräus

Chefcoach Matthias Jaissle wird mit Sicherheit Gefallen an den Auftritten Kameris gefunden haben. Auf seiner angestammten Zehner-Position ist die qualitative Dichte allerdings hoch. Wir sind gespannt, wie viele Einsatzminuten für den ÖFB-Nachwuchsteamspieler in der kommenden Saison herausschauen.

Brasilianische Explosivität

Fernando dos Santos Pedro während des Testspiels gegen ZSKA Sofia (c) Andreas Schaad – FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Auch der brasilianische Neuzugang Fernando dos Santos Pedro, dem wir ein ausführliches Porträt gewidmet haben, erntete bei seinen Auftritten eine Menge Applaus vom Publikum. Sein Debüt gab der quirlige und pfeilschnelle Stürmer gegen ZSKA Sofia. Und obwohl der 23-Jährige nur rund eine halbe Stunde am Platz stand, konnte er seine Qualitäten bereits unter Beweis stellen. So überzeugte er nicht nur mit einer feinen Ballbehandlung, auch im Gegenpressing – dem Markenzeichen des Salzburger Fußballs – machte er eine gute Figur.

Mit dem ersten Treffer sollte es schließlich gegen Olympiakos klappen, als der ehemalige Shakhtar-Spieler auf Höhe der Mittellinie den Ball eroberte und nach einem schönen Solo den 3:1-Endstand besiegelte. Gegen Royal Antwerpen erzielte der 1,76 Meter große Angreifer seinen zweiten Treffer im Bullen-Dress. Christoph Freund und sein Team scheinen mit der Verpflichtung Fernandos abermals voll ins Schwarze getroffen zu haben. Bleibt nur noch zu hoffen, dass er von Verletzungen verschont bleibt, die ihn während seiner Zeit in der Ukraine immer wieder ausbremsten.

Verletzungssorgen Ade?

Youba Diarra während des Trainings in Taxham (c) Jasmin Walter – FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Dasselbe darf man Youba Diarra wünschen. Dem Malier blieb der endgültige Durchbruch verletzungsbedingt bislang verwehrt. So musste er in seiner Karriere aufgrund von zwei Kreuzbandrissen bereits längere Zwangspausen einlegen. Bei seinen Leih-Engagements in Hartberg, auf St. Pauli und bei den Red Bulls in New York konnte der 24-Jährige allerdings eine Menge Erfahrung sammeln. In den vergangenen Wochen durfte er sich unter den Augen von Jaissle und Co. beweisen und machte dabei einen guten Eindruck. So kam er – das Spiel gegen Antwerpen ausgenommen – bis jetzt in jedem Testspiel zum Zug. Dabei spielte er nicht nur auf der Achter-, sondern gegen Feyenoord auch auf der Zehner-Position. Diarras Flexibilität könnte vor allem in den anstehenden englischen Wochen, wenn der ein oder andere Spieler eine Pause braucht, Gold wert sein.

Das serbische Abwehrbollwerk

Strahinja Pavlovic beim Testspiel gegen Feyenoord Rotterdam (c) Andreas Schaad – FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Mit Strahinja Pavlovic spielt ab kommender Saison ein weiterer bulliger Spieler in den Reihen von Red Bull Salzburg. Der 20-fache serbische Teamspieler wechselte aus Monaco an die Salzach und konnte in seinen ersten Einsätzen ebenfalls eine gute Figur abgeben. Wie der großgewachsene Linksfuß gegen Feyenoord unter Beweis stellte, mag er es, mit einer soliden Grundaggressivität in die Duelle zu gehen. Das einzige Problem: Manchmal wird der Schiedsrichter etwas dagegen haben und ihm den Karton zeigen. So lange seine intensive Zweikampfführung nicht allzu oft in Platzverweisen oder Blessuren der gegnerischen Spieler endet, dürfte Jaissle über die Neuverpflichtung erfreut sein. Zumal er auch mit dem Ball einiges kann – seine Spieleröffnungen sind durchaus sehenswert. Bei der 1:2-Niederlage gegen die Niederländer führte einer seiner langen Bälle in die Spitze zum Kameri-Treffer.

Strahinja Pavlovic gegen Feyenoord

Ein Pechvogel und offene Fragen

Samson Tijani während des Aufwärmens vor dem Spiel gegen Royal Antwerpen (c) Andreas Schaad – FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Unglücklich – dieses Adjektiv trifft aktuell leider auf Samson Tijani zu. Denn der Klub scheint viel von ihm zu halten. So wurde er nach der diesjährigen Frühjahrs-Vorbereitung mit seinen ersten Minuten in der Champions League belohnt. Im letzten Sommer-Test vor dem ersten Pflichtspiel krachte er jedoch mit Feyenoords Mike Kleijn zusammen und zog sich eine schwere Beinverletzung zu. An Fußball ist für die nächsten Monate wohl nicht zu denken. In diesem Sinne wünschen wir Samson alles Gute und eine rasche Genesung!

Sékou Koita im Zweikampf beim Spiel gegen Royal Antwerpen (c) Andreas Schaad – FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Sékou Koita hat gerade erst eine lange Verletzungspause hinter sich und kam rund eine Woche vor der ersten Cup-Runde zu seinem ersten Testspiel-Einsatz. Es ist davon auszugehen, dass er zumindest zu Beginn der Saison noch auf der Bank Platz nehmen wird. Eines steht jedoch fest: Ein hundertprozentig fitter Koita ist aus der ersten Elf fast nicht wegzudenken.

Albert Vallci wird sich ebenfalls beweisen müssen. Das Positive: Bislang blieb er ohne Verletzung. Im Juli 2019 sah das anders aus, als er sich im Finish der Vorbereitung eine Blessur am Sprunggelenk zuzog. Ab März 2021 setzte ihn ein Achillessehnenriss für über 12 Monate außer Gefecht. Als variabel einsetzbarer Abwehrspieler kann er sich durchaus Einsatzminuten ausrechnen.

Apropos Abwehrspieler: Für Kamil Piatkowski verlief die Vorbereitung eher suboptimal. Der 22-jährige Pole, der vergangenen Sommer nach Salzburg kam, konnte aufgrund von Verletzungen in keinem der fünf Testspiele mitwirken.

Der Treffer gegen Royal Antwerpen

Die Torwart-Frage

Auch die “Nummer-eins-Frage” ist noch offen. Lange stand ein Leihwechsel von Nico Mantl im Raum. Der Klub schob einem Transfer jedoch den Riegel vor und setzt auf einen Konkurrenzkampf zwischen dem Deutschen und Philipp Köhn. Einer der beiden wird jedenfalls den Kürzeren ziehen müssen.

Wer wird die Nummer 1 im Sturm?

Die Stürmerfrage sorgt ebenfalls für Spannung. Mit Noah Okafor, Benjamin Šeško, Junior Adamu, Roko Šimić und Sékou Koita verfügt man an vorderster Front nicht nur über eine hohe Quantität, sondern auch über eine hohe qualitative Dichte. Sollte Jaissle sein favorisiertes 4-4-2-System mit Raute beibehalten, können in der ersten Elf nur zwei, höchstens drei, Startplätze vergeben werden. Es ist fast unausweichlich, dass dabei jemand auf der Strecke bleibt.

Eure Meinung ist gefragt!

Was meint ihr? Wer ist der Gewinner, wer der größte Pechvogel der Vorbereitung? Soll Philipp Köhn oder Niko Mantl ins Tor und welche Stürmer sollen in der Startaufstellung stehen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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