Gerhard Struber hätte sich für seinen ersten Arbeitstag wohl besseres Wetter gewünscht. Der Kuchler leitete am Dienstagmorgen seine erste Einheit als neuer Cheftrainer des FC Red Bull Salzburg. Dabei regnete es zeitweise in Strömen. Dennoch stand die Mannschaft fast zwei Stunden, bis ca. 12:15 Uhr, in Taxham auf dem Rasen.
Mit dabei war bereits Co-Trainer Bernd Eibler. Der 29-Jährige agierte bereits als Struber-Assistent bei den New York Red Bulls. Zuvor sammelte er unter anderem Erfahrungen als Videoanalyst für den TSV Hartberg und den SV Mattersburg. Mit Leopold Angerer stand ein weiteres neues Gesicht auf dem Feld. Der 31-jährige Deutsche war seit August 2020 als Athletiktrainer beim FC Liefering angestellt und dürfte in diesem Sommer „hochgezogen“ worden sein.
Erster Ausfall im ersten Training?
In den letzten Tagen hat sich bei Österreichs Serienmeister also einiges getan, mit einem alten Problem dürften die Salzburger allerdings weiterhin zu kämpfen zu haben: dem Verletzungspech.
Rund eine halbe Stunde vor dem Trainingsende musste Petar Ratkov die Einheit vorzeitig abbrechen. Der rechte Oberschenkel des Stürmers wurde einbandagiert. Nachdem er sich auf die Ersatzbank neben den Platz gesetzt und seine Schuhe ausgeklopft hatte, verschwand er in das Trainingsgebäude. Eine genaue Diagnose wird es wohl in den nächsten Tagen geben.
Von den Langzeitverletzten fehlten Nicolas Capaldo, Mamady Diambou, Daouda Guindo und Justin Omoregie. Andreas Ulmer, der für das Spiel gegen Altach fraglich gewesen und am Ende ausgefallen war, trainierte nicht mit. Bernardo dürfte sich weiterhin beim FC Liefering fit halten, der Brasilianer fehlte bei der ersten Einheit unter Gerhard Struber.
Koita und Sucic im Individualtraining
Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten: Bei Sekou Koita dürfte die Verletzung, die er sich im Training vor dem Bundesliga-Auftakt zugezogen hat, nicht allzu schlimm sein. Gemeinsam mit Luka Sucic absolvierte der Angreifer ein Individualtraining. Leandro Morgalla und Bryan Okoh machten ebenfalls nicht die volle Einheit mit. Die beiden nahmen nicht an den Abschlussspielen, in denen die Spieler in kleine Teams eingeteilt wurden und in einer Art Mini-Turnier aufeinandertrafen, teil. Stattdessen absolvierten Morgalla und Okoh unter der Anleitung Angerers Intervallläufe.
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Positiv: Fernando und Samson Tijani nahmen an den Spielformen teil und machten einen guten Eindruck. Kamil Piatkowski und Roko Simic, die in den vergangenen Tagen als Wechselkandidaten gesehen worden waren, standen ebenfalls auf dem Platz.
Insgesamt ließ Gerhard Struber im ersten Training sehr viel mit dem Ball arbeiten. Auf engem Raum wurden Umschaltsituationen simuliert. Ehrgeiz und Einsatzfreude unter den Spielern waren hoch, nicht selten wurde es lauter. Nach einem verlorenen „Mini-Spiel“ rutschte Amar Dedic beispielsweise das eine oder andere nicht-jugendfreie bosnische Wort heraus.
In den nächsten Tagen wird es für Struber, der die Übungen zum Teil selbst vorzeigte, darauf ankommen, sein Team noch besser kennenzulernen. Dass er sich in Salzburg pudelwohl fühlt, stellte er jedenfalls nicht nur bei der Antritts-Pressekonferenz unter Beweis. Nach seiner ersten Einheit scherzte er mit Sportdirektor Christoph Freund und einer Gruppe von Trainingsgästen.