Die „Bullen“ gewinnen zum Abschluss des Bundesliga-Grunddurchgangs gegen den Wolfsberger AC. Für eine Salzburger Jubelstimmung sorgte das knappe 1:0 gegen die Kärntner aber nicht.
„Wenn wir fünf Minuten nach dem Spiel die Pressekonferenz gemacht hätten, wäre ich nicht so richtig fröhlich gewesen“, sagte FC Red Bull Salzburg-Cheftrainer Thomas Letsch nach dem 1:0-Heimsieg am Sonntag gegen den Wolfsberger AC. „Mit ein bisschen Abstand, ist mir das Wie völlig egal. Es war wichtig, dass wir die drei Punkte machen“, schob der Deutsche nach. Es war ein Arbeitssieg.
Dabei starteten die Salzburger gut in die Partie, bespielten die Halbräume effizient und waren im Gegenpressing griffig. Gegen den Ball bildeten die „Bullen“ oftmals ein 4-1-2-3. Schon in der 13. Minute besorgte Oscar Gloukh mit seinem neunten Ligator im 19. Spiel die 1:0-Führung des FC Red Bull Salzburg. Danach vergab Yorbe Vertessen die Chance auf das 2:0 (24.). Nach dem Seitenwechsel hätte der Belgier wiederum das 2:0 erzielen können. Doch WAC-Keeper Nikolas Polster wehrte den Vertessen-Versuch sowie den Gloukh-Nachschuss ab. Die Salzburger bauten in der Folge ab, wodurch die Gäste aus Kärnten im Spiel blieben. Ein Tor gelang der zweitstärksten Offensive der Liga (44 Treffer) aber nicht.
„Der WAC war in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft“, konstatierte Letsch und ergänzte: „Wobei ich nicht weiß, ob sie in der zweiten Hälfte die besseren Torchancen hatten.“ Jedenfalls gilt festzuhalten, dass der FC Red Bull Salzburg in seinen Spielen immer wieder gute Phasen hat. Daheim gegen den SK Sturm Graz waren die letzten 20 Minuten mitreißend, gegen die Wolfsberger zeigten sich die Heimfans vor allem in der Anfangsphase angetan. Mit dem Zeigen einer konstant guten Leistung über die vollen 90 Minuten tut sich das Team aber noch schwer. Letsch: „Die Konstanz fehlt uns.“ Und weiters: „Wir können es uns nicht erlauben, es in den letzten zehn Bundesliga-Runden immer nur eine Halbzeit gutzumachen. Wir müssen das über 90 Minuten schaffen.“
Es gehe insbesondere um das Verwerten der Torchancen. „Da ist ein zu großes Manko“, betonte Letsch. Defensiv sei die Stabilität vorhanden. Die Statistik gibt dem Coach recht: In den letzten sechs Ligaspielen kassierten die „Bullen“ nur drei Gegentreffer. Davon passierte lediglich ein Tor (gegen die WSG Tirol) aus dem Spiel heraus. So gab es Lob für das Innenverteidiger-Duo Samson Baidoo und Joane Gadou. „Die zwei machen das richtig gut“, schwärmte Letsch, der Gadous Leistung zum wiederholten Male positiv hervorhob. „Er hat speziell in der ersten Halbzeit sensationell gespielt. Er hat jeden Zweikampf gewonnen, das ist fantastisch.“ Verbesserungsbedarf ortete Letsch sowohl bei Baidoo als auch bei Gadou im taktischen Bereich. „Aber individuell bringen sie viel mit.“
Der FC Red Bull Salzburg starte also als Dritter in die Bundesliga-Meistergruppe. Vier Punkte fehlen auf Leader SK Sturm Graz. Der Spielplan soll Montagmittag fixiert werden. Bevor es in der Liga weitergeht, steht allerdings die Länderspielpause auf dem Programm. „Bis auf Aleksa Terzic hoffe ich, dass alle erfolgreich sind“, zwinkerte Letsch und wünschte dem österreichischen Nationalteam damit wohl indirekt alles Gute für die anstehenden Partien im UEFA Nations League-Play-off.
FC Red Bull Salzburg nach Sieg über WAC nicht ganz zufrieden