Der AC Milan, Chelsea FC und Dinamo Zagreb. Ende August wurde dem österreichischen Meister bei seiner vierten Champions League-Teilnahme en suite eine äußerst attraktive Gruppe zugelost. Um das zu erkennen, muss man kein Fußballexperte sein. Wer gegen den italienischen Meister, den vorletzten Bewerbssieger und den Serienchampion aus Kroatien antreten muss, kann getrost von einer schwierigen Aufgabe reden.

Umso beeindruckender waren die bisherigen Auftritte der Salzburger – Remis gegen Milan und Chelsea sowie vier Punkte gegen Dinamo – die sie in eine glänzende Ausgangsposition für das Entscheidungsspiel am Mittwochabend hievten. Mit einem Sieg überholt man den italienischen Meister und zieht ins Achtelfinale ein. Ein echtes Entscheidungsspiel also.

Keine ungewohnte Situation für Salzburg. Auch in den vergangenen drei Jahren hatte man jeweils am letzten Spieltag die Möglichkeit, noch den Aufstieg ins Achtelfinale klarzumachen. Doch erstmals muss dieses Unterfangen, nach drei Finali auf heimischem Geläuf, auswärts angepackt werden.

Im vergangenen Jahr gelang gegen Sevilla der erstmalige Einzug ins Achtelfinale | Bild: Getty Images

Salzburger Auswärts-Rekordkulisse

2019 unterlag man dem FC Liverpool – im einzigen Königsklassen-Entscheidungsspiel mit Zuschauern – zu Hause mit 0:2, eine Saison (und eine Pandemie) später mit identischem Ergebnis gegen Atletico. Im vergangenen Jahr gelang dann jedoch der große Wurf und der erstmalige Einzug in die KO-Phase der Champions League. Dazu hätte zwar bereits ein Remis am letzten Spieltag zu Hause gegen Sevilla genügt, doch dank einem Okafor-Treffer gewann man das Match sogar und wurde mit einem KO-Duell gegen den FC Bayern belohnt.

Inzwischen hat sich Salzburg als Dauergast in der Königsklasse etabliert und hat auch in diesem Jahr die Möglichkeit, am letzten Spieltag noch den Sprung unter die besten 16 Teams Europas zu schaffen. Ob der attraktiven Gruppe ist dies nicht hoch genug zu bewerten. Dass Salzburg mit dem AC Milan mithalten kann, hat die Jaissle-Elf bereits Anfang September gezeigt. Und wer weiß, was mit 4.000 Salzburg-Anhängern im Rücken (Rekord in einem Europacup-Auswärtsmatch der Mozartstädter!) im altehrwürdigen San Siro-Stadion zu schaffen ist?

Tabellarisch ist von Rang zwei bis vier noch alles möglich. Mit einem Sieg kann man Milan noch von Platz zwei verdrängen, bei einem Remis ist die Europa League dank des gewonnenen direkten Vergleichs in trockenen Tüchern. Einzig bei einer Niederlage muss mit zumindest einem Auge noch nach London geschielt werden, wo Dinamo Zagreb einen Sieg braucht um das europäische Überwintern doch noch zu bewerkstelligen.