Alvaro Morata, Jadon Sancho oder Konrad Laimer sind nur drei von unzähligen Namen, die sich bei der Next Generation Trophy in Salzburg hatten beweisen dürfen und später den Sprung in den Profibereich schafften.

Im vergangenen Jahr wurde Kendry Paez von Independiente del Valle als Spieler des Turniers ausgezeichnet. Mittlerweile hat der Offensivspieler einen Vertrag beim FC Chelsea, wohin er in zwei Jahren wechseln wird, unterschrieben. Als Ablösesumme sollen rund 20 Millionen Euro nach Ecuador fließen. In der Red Bull Fußball Akademie in Liefering liefen auch in diesem Jahr einige Talente, die das Zeug zu Weltklasse-Karrieren haben, auf.

Die herausragenden Akteure der Red Bull Fußball Akademie haben wir bereits unter die Lupe genommen. In diesem Beitrag beleuchten wir die anderen Mannschaften.

Es soll jedoch vorausgeschickt werden, dass die Burschen alle am Beginn ihrer Laufbahn, die von zahlreichen Faktoren beeinflusst werden wird, stehen. Talent allein reicht oft nicht aus, Verletzungen können die Zukunftshoffnungen begraben, manche starten erst verspätet durch. Das Leben eines 15-Jährigen kann sich noch in alle möglichen Richtungen entwickeln.

Ein Talent aus Kopenhagen

Dennoch kann jeder, der bei der Next Generation Trophy auf dem Platz stand, zweifelsohne kicken – sehr gut sogar. VICTAURI.at besonders ins Auge gestochen ist Abdul Daramy vom FC Kopenhagen. Der Flügelspieler ist der jüngere Bruder von Mohamed Daramy, der in diesem Sommer von Ajax Amsterdam zu Stade Reims wechselte.

Der 15-Jährige zeigte bei der Next Generation Trophy eine eindrucksvolle Performance. Beim 7:0 der Dänen gegen den FC Liverpool brillierte Daramy mit vier Toren und einem Assist. Das Kopenhagen-Talent ist agil und schnell. Er mag es, auf Höhe der gegnerischen Abwehr auf den Steckpass zu warten, um in die Tiefe und ins Eins-gegen-eins mit dem Torhüter zu gehen.

Er kann aber auch aus der Etappe heraus mit explosiven Dribblings für Gefahr sorgen. Dabei profitiert er von einer sehr guten Ballkontrolle und Koordination. Er erkennt die Räume, in die er hinein dribbeln muss, um für Gefahr zu sorgen. Dabei agiert er auch uneigennützig und setzt seine Mitspieler – Oskar Fenger und Tristan Panduro zeigten bei der Next Generation Trophy ebenso auf – in Szene. Zudem glänzte der dänische Junioren-Nationalspieler mit einem eiskalten Abschluss. Gefühlt jeder Torschuss landete im Netz. Nur körperlich muss der kleine Flügelspieler auf dem Weg in den Profibereich noch nachlegen.

Mit dem FC Kopenhagen belegte Daramy am Ende den sechsten Turnierrang. Persönlich durfte er sich mit fünf erzielten Treffern über die Trophäe als bester Torschütze freuen.

Leipzigs schlagkräftige Offensive

Diese teilte er sich mit Abdul Baki Al Khalaf. Der Stürmer wechselte vor zwei Jahren von FSV Halle zu den Roten Bullen aus Deutschland. In der vergangenen Saison erzielte Al Khalaf, der früher als Ringer auf der Matte stand, für die U15 der Leipziger in 14 Ligaspielen zwölf Treffer. Bei der Next Generation Trophy überzeugte Al Khalaf, der sowohl mit rechts als auch mit links gefährlich abschließen kann, gegen Yeelen Olympique mit einem Hattrick. Im Spiel um Platz drei schenkte er der Red Bull Fußball Akademie einen Treffer ein.

Abdul Daramy und Abdul Baki Al Khalaf wurden bei der Next Generation Trophy 2023 als beste Torschützen ausgezeichnet. (c) Christian Hofer – FC Red Bull Salzburg

Bei den Leipzigern ebenfalls auffällig war Samim Bigi, der gegen die Salzburger einen Doppelpack schnürte. In der Abwehr konnte Seal Eberle Luyeye Mpasi auf sich aufmerksam machen.

Als bester Spieler des Turniers wurden aber weder Damary noch Al Khalaf ausgezeichnet. Den Titel heimste der vergleichsweise junge Estefanio Ruben von Finalist Sporting ein. Der Flügelspieler wird erst Anfang September 14 Jahre alt und war damit einer der jüngsten Spieler des Turniers. Ein Name, den man sich wohl merken sollte.

Der kleine Pirlo

Zahlreiche weitere Spieler stellten ebenfalls ihre Qualität unter Beweis. Bei Yeelen Olympique fielen vor allem die Mittelfeldspieler Gonkanou Yann Elysee Jason Boba, Mohamed Kalossi und Mari Camara auf. Das Trio hatte nicht nur im Spiel gegen den Ball, sondern auch mit der Kugel am Fuß einiges drauf. Die Malier waren sehr zweikampfstark und überzeugten, auch unter Druck, mit einer hohen Passqualität. Vor allem Camara erinnerte, nicht nur wegen des Namens, an den ehemaligen defensiven Mittelfeldspieler des FC Red Bull Salzburg.

Bei Juventus fiel Tiago Malfatti auf. Der zentrale Mittelfeldspieler, der im Team der Italiener der kleinste war, führte seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld. Aufgrund seiner etwas längeren Haare und dem in die Hose gesteckten Trikot erinnerte er an Andrea Pirlo. Gut möglich, dass sich der 15-Jährige die Italien-Ikone zum Vorbild nimmt.

Tiago Malfatti führte Juventus bei der Next Generation Trophy 2023 als Kapitän aufs Feld. (c) Christian Hofer – FC Red Bull Salzburg

Im Vergleich zu Malfatti fast schon Riesen waren Juan Riquelme Angulo Caicedo, Zair Stick Arroyo Torres und Justin Armando Lerma Soliz von Independiente del Valle. Das Offensiv-Trio der Ecuadorianer ist groß gebaut und mit entsprechender Physis sowie Speed ausgestattet. Zudem präsentierten sie sich stark im Dribbling. Auch Stanley Plasschaert und Jesse Bisiwu von Club Brügge kamen übers Tempo und stellten die Abwehr der Red Bull Fußball Akademie im Viertelfinale vor die eine oder andere Herausforderung.

Zum Abschluss dürfen selbstverständlich auch die Torhüter nicht zu kurz kommen. Joao Gabriel Montes Madeira von Turniersieger Red Bull Bragantino wurde als bester Schlussmann der Next Generation Trophy ausgezeichnet. Im Elfmeterschießen gegen Sporting wehrte der Keeper einen Versuch der Portugiesen ab und ebnete seiner Mannschaft damit den Weg zum Final-Triumph.