Die „Bullen“ sind am Sonntag im ÖFB Cup-Viertelfinale beim LASK gefordert. In Linz wird ein Salzburger Innenverteidiger-Duo auf dem Platz stehen, das sich noch nicht gut kennt.
Die Ligaphase der UEFA Champions League ist vorbei, am Sonntag startet der FC Red Bull Salzburg wieder ins nationale Geschäft. Mit dem Duell gegen den LASK im ÖFB Cup-Viertelfinale steht gleich ein wichtiges Spiel auf dem Programm – die Salzburger riefen den Double-Gewinn als Saisonziel aus. Der entthronte Serienmeister wird jedoch mit einem Innenverteidiger-Duo, das nicht eingespielt ist, auf den Linzer Froschberg fahren. Das steht nach dem Abgang von Kamil Piatkowski fest. Der Pole wechselte kürzlich per Leihe in die Türkei zu Kasimpasa.
Piatkowskis angestammter Innenverteidiger-Partner der laufenden Saison war Samson Baidoo. Die beiden standen 2024/25 in 22 Pflichtspielen gemeinsam auf dem Feld. Insgesamt – inklusive der zwei vorangegangenen Spielzeiten – sind es 30 Partien. Schon vor dem Piatkowski-Abgang ging Hendry Blank als neuer Baidoo-Abwehrpartner hervor. Baidoo und Blank, beide 20 Jahre jung, spielten jüngst gegen Atletico Madrid erst zum achten Mal Seite an Seite. Zu diesen acht Spielen zählt die CL-Qualifikations-Partie gegen Dynamo Kyiv, beim 1:1 wurde Blank jedoch erst in der Nachspielzeit eingetauscht.
Im Kader des FC Red Bull Salzburg gibt es einen Spieler, mit dem Baidoo öfter zusammengespielt hat: Bryan Okoh. Deren gemeinsame Erfahrungen auf dem Platz beschränken sich jedoch hauptsächlich auf Einsätze beim Kooperationspartner FC Liefering. Der letzte Auftritt des Duos über die vollen 90 Minuten ist bereits über drei Jahre her. Okoh scheint (aktuell) unter FC Red Bull Salzburg-Cheftrainer Thomas Letsch ohnehin keine große Rolle zu spielen. Der 21-Jährige war am Samstag in einem Testspiel für den FC Liefering im Einsatz.
Joane Gadou wurde noch nicht genannt. Der Franzose, der kürzlich seinen 18. Geburtstag feierte, hält im Allgemeinen bei erst sieben Einsätzen für den FC Red Bull Salzburg. Gadou stand mit Baidoo viermal auf dem Rasen. Auf Maximiliano Caufriez darf natürlich nicht vergessen werden. Die belgische Neuverpflichtung hat bislang aber höchstens in einem Trainingsspielchen mit einem der oben Genannten verteidigt.
Die Salzburger wollen also mit einer Defensive, die in den verschiedensten Konstellationen unerprobt ist, Meisterschaft und Cupsieg erringen. Der LASK ist am Sonntagabend die erste Hürde. Den Oberösterreichern kam kürzlich übrigens ebenfalls Routine abhanden, Maksym Talovierov wechselte zu Plymouth Argyle. Der 24-jährige Ukrainer ist der Innenverteidiger mit den zweithäufigsten Einsätzen (20) für die Linzer in der laufenden Saison. An erster Stelle steht Philipp Ziereis mit 25 Spielen. Talovierov und Ziereis standen insgesamt 58-mal gemeinsam auf dem Platz.
Bei den anderen Bundesligisten sind die zentralen Abwehrspieler meist eingespielter als Baidoo und Blank. Beim SK Sturm Graz bildeten Niklas Geyrhofer und Gregory Wüthrich im ÖFB Cup-Viertelfinale gegen den FK Austria Wien das Abwehr-Duo. Gegen die „Veilchen“ waren sie zum 38. Mal gemeinsam im Einsatz. Beim SK Rapid liefen Nenad Cvetkovic und Serge-Philippe Raux-Yao 24-mal zusammen auf. Bei der Wiener Austria und Salzburgs Tabellennachbar Wolfsberger AC sind wichtige Defensivstützen zwar erst im Sommer gekommen – Aleksandar Dragovic wechselte von Roter Stern Belgrad an den Verteilerkreis, Nicolas Wimmer verließ den SK Austria Klagenfurt und ging zum WAC. Die beiden kennen ihre jeweiligen Mitspieler also noch nicht allzu lange, verfügen allerdings über eine altersbedingte Routine und konnten sich im Herbst mit regelmäßigen Bundesliga-Einsätzen einspielen. Auf Blank, Gadou oder Okoh treffen die beiden letztgenannten Kriterien nicht zu.