Der FC Red Bull Salzburg ist auf der Welt bestens vernetzt und konnte in der Vergangenheit von Erling Haaland über Patson Daka bis hin zu Brenden Aaronson zahlreiche Top-Talente an Land ziehen. Nun wollen die Mozartstädter scheinbar auch die Kontakte nach Südamerika intensivieren.
Im vergangenen August waren Salzburgs Chefscout Johann Eder sowie Manfred Pamminger, Geschäftsführer der Red Bull Fußball Akademie, bei der Academia Alemana de Fútbol Popayán (AAFP) in Kolumbien zu Gast. Das Projekt wurde von den Deutschen Daniel Neumüller und Ingomar Weiß ins Leben gerufen. Mit Jugendtrainer Fabian Träger, der während seiner Spielerkarriere für Austria Salzburg kickte, ist bei der AAFP ein weiterer Deutscher tätig.
Die Verbindung mit dem kolumbianischen Klub, der lediglich aus einer U17-Auswahl besteht, besteht bereits seit längerer Zeit. So wechselte Abwehrspieler „Lucho” im Jänner 2021 aus Kolumbien nach Salzburg. Aktuell ist der 19-Jährige an den SV Kapfenberg verliehen. Zuvor spielte er leihweise für den SV Horn. „Da sitze ich dann mit 20 kolumbianischen Jungs in Popayan vor dem Fernseher und schau mir beispielsweise SV Horn gegen Austria Klagenfurt mit einem österreichischen Kommentator an. Um ehrlich zu sein, ist das dann schon etwas Realsatire“, sagte Träger im April 2021 im Gespräch mit transfermarkt.
Kooperation mit Cerro Porteño?
Ende August waren Pamminger und Eder zudem beim Club Cerro Porteño aus Asunción, der Hauptstadt von Paraguay, zu Gast. Neben Gesprächen mit den Verantwortlichen gab es auch eine Führung über das Vereinsgelände. Des Weiteren wurde das Training der ersten Mannschaft besucht.
Cerro Porteño zählt mit 34 Meistertiteln zum erfolgreichsten Klub in Paraguay. Die Heimstätte ist das Estadio General Pablo Rojas und hat Platz für 46.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Damit ist es das größte Stadion des Landes.
In der Vergangenheit transferierte Cerro Porteño bereits den einen oder anderen Spieler nach Europa. Im Jahr 2016 wechselte Sergio Díaz für fünf Millionen Euro zu Real Madrid Castilla. Die Transfers nach Europa sollen laut Vizepräsident Juan Carlos Pettengill auch der Grund gewesen sein, warum Salzburg den Kontakt suchte. Die heimische Delegation soll sich von den Klub-Einrichtungen durchaus beeindruckt gezeigt haben und darüber hinaus sehr interessiert an 21-jährigen Spielern aus der Mannschaft sein. Aktuell stehen mit José Miers (Torwart, Marktwert: 150.000 Euro), Rodrigo Delvalle (Innenverteidiger, 200.000 Euro) und Damián Bobadilla (Mittelfeldspieler, 750.000 Euro) drei 21-Jährige im Kader. Konkret sei jedoch noch nichts.
Laut Pettengill gebe es weiterhin einen Informationsaustausch, eine feste Kooperation scheint allerdings noch nicht abgeschlossen. Das bestätigte auch Vereinspräsident Juan José Zapag, der, um etwaige Gerüchte vorzeitig auszuräumen, einen Verkauf des Klubs ausschloss.