Die Profis des FC Red Bull Salzburg stehen mit sieben Siegen und einer Niederlage nach acht Spielen erwartungsgemäß an der Tabellenspitze der Österreichischen Fußball-Bundesliga, noch besser dagegen sind bislang die beiden ältesten Nachwuchsmannschaften der Roten Bullen gestartet. Sowohl die U18 als auch die U16 führen nach drei Spielen als jeweils noch einziges punktverlustfreies Team die Jugendliga in ihren Altersklassen an.
Für die AKA U18 gab es in der Vorbereitung unter anderem ein Remis gegen die U19 des TSV 1860 München und einen Sieg gegen den FC Ingolstadt. Zum Auftakt der Meisterschaft folgte ein 3:0-Sieg gegen die AKA Hypo Vorarlberg (Tore: Tim Paumgartner, Moritz Neumann/2), ein 2:0-Erfolg (Tore: Phillip Verhounig, Tim Trummer) bei der AKA St. Pölten U18 und am vergangenen Wochenende ein 5:0-Kantersieg in der heimischen Red Bull Akademie gegen die AKA Steiermark – Sturm Graz. Gegen die Grazer tat sich die Mannschaft von Neo-Trainer Daniel Beichler in einer chancenarmen ersten Halbzeit, in der die Gäste richtig gut mithielten, lange schwer, ehe Valentin Sulzbacher die Jungbullen nach 34 Minuten mit einem Traumfreistoß aus über 20 Metern ins linke Kreuzeck erlöste. Zur Belohnung durfte der 17-Jährige am Mittwoch sein Debüt in der UEFA Youth League beim Remis gegen Rekordsieger FC Chelsea feiern.
Trummer, Lukic, Zikovic und Crescenti fixieren Kantersieg
In der zweiten Halbzeit zogen die Salzburger dann die Zügel an, waren nun deutlich überlegen und ließen Sturm am Ende keine Chance mehr. Großen Anteil an der deutlichen Leistungssteigerung hatte Oliver Lukic, der im Sommer von Austria Wien gekommen war. Der erst 15-Jährige kam nach der Pause für Phillip Verhounig ins Spiel, ebenso wie Marc Striednig für Mohammad Sadeqi, der eigentlich bereits zum Kader des FC Liefering gehört und nach seiner Verletzung in der U18 Spielpraxis sammelte. Die Wechsel machten sich nur wenige Minuten später direkt bezahlt. Striednig antizipierte einen Pass seines Gegenspielers im Mittelfeld, eroberte den Ball stark und schickte direkt Moritz Neumann in die Spitze. Der Stürmer nahm im Strafraum den Kopf hoch und bediente am zweiten Pfosten Sturmpartner Tim Trummer, der nur noch einschieben musste.
Rund 15 Minuten später schrieb auch Oliver Lukic an. Der Mittelfeldspieler profitierte von einem Fehler im Spielaufbau der Grazer und versenkte den Ball humorlos und unhaltbar aus etwa 16 Metern ins Tor der Gäste. Rund fünf Minuten vor dem Ende durfte sich auch Kapitän Rocco Zikovic in die Torschützenliste eintragen. Der Innenverteidiger stand nach einer Ecke von Valentin Sulzbacher frei und traf zum 4:0. Den Schlusspunkt einer sehr starken und dominanten zweiten Halbzeit setzte wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff Federico Crescenti, der gegen Chelsea für die Youth-League-Mannschaft wenige Tage zuvor zum Ausgleich traf. Der Stürmer des FC Liefering, der ebenfalls nach seiner Verletzung im Nachwuchs Einsatzminuten bekam, wurde von Oliver Lukic mit einem Steckpass geschickt, blieb vor dem Tor cool und schob aus halblinker Position im Strafraum frei ein. Damit steht die U18 nach drei Spielen mit einem Torverhältnis von 10:0 und dem Punktemaximum von neun Zählern souverän an der Tabellenspitze, und das obwohl Neuzugang Alexander Murillo noch fehlt und mit Alparslan Baran und Mark Gevorgyan wichtige Stützen immer wieder beim FC Liefering in der 2. Liga aushelfen.
Aufstellung: Valentin Oelz – Patrik Kovacs (77. Jakob Brandtner), Rocco Zikovic, Jannik Schuster, Kevin Lebersorger (70. Sebastian Leitner) – Valentin Sulzbacher, Mohammad Sadeqi (46. Marc Striednig), Tim Paumgartner, Tim Trummer (70. Marco Modritsch) – Phillip Verhounig (46. Oliver Lukic), Moritz Neumann (62. Federico Crescenti)
Bank: Sebastian Künstner
Tore: 1:0 Valentin Sulzbacher (34.), 2:0 Tim Trummer (60.), 3:0 Oliver Lukic (74.), 4:0: Rocco Zikovic (84.), 5:0 Federico Crescenti (89.)
Gelbe Karte: Phillip Verhounig (28./Foul)
U16 um Lalic, Ivanschitz und Freund drehen Spiel gegen Sturm Graz
Fast so souverän und mit ebenfalls voller Punkteausbeute steht die U16 um Kapitän Nikolas Freund, Sohn von FC Red Bull Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund, ganz oben. Im ersten Saisonspiel gab es ein 5:0 gegen die AKA Hypo Vorarlberg (Tore: Ilia Ivanschitz, Tobias Lerchbacher, drei Mal Marco Brandt), eine Woche später dann ein 5:1-Sieg bei der AKA St. Pölten NÖ (Tore: Quirin Rackl, Kristjan Bendra, Jakob Brandtner, Tobias Lerchbacher, Ilia Ivanschitz). Nicht so locker wurde es dagegen beim zweiten Heimspiel gegen die AKA Steiermark – Sturm Graz, am Ende durften die Bullen aber erneut jubeln. In einer ebenfalls sehr ausgeglichenen und chancenarmen ersten Halbzeit geriet die Red Bull Fussball Akademie, die von Rijad Cohodar, Kristjan Bendra und Toptalent Leon Lalic aus der U18 verstärkt wurde, bereits nach 13 Minuten durch ein Elfmetertor von Tarik Brkic in Rückstand. Im zweiten Durchgang agierte Salzburg dann aber dominanter und konsequenter. In der 57. Minute kam Kristjan Bendra, Kapitän der slowenischen U17-Nationalmannschaft, an den Ball, dribbelte durch den Strafraum und schlenzte den Ball für den Keeper unhaltbar zum inzwischen sehr verdienten Ausgleich ins lange Eck. Wenige Minuten später bot sich den Hausherren die große Chance auf die Führung. Nach einem Handspiel im Strafraum wurde den Roten Bullen ein Elfmeter zugesprochen. Leon Lalic übernahm die Verantwortung, verlud Fabian Schober-Müller und wollte in die Mitte einschieben, doch der Keeper der Grazer konnte mit einem starken Fußreflex einen weiteren Gegentreffer verhindern.
Ilia Ivanschitz trifft für Jungbullen zum Sieg
Weiter im Spielverlauf: Kurz vor Schluss war auch Schober-Müller machtlos. Ilia Ivanschitz, Sohn von Ex-Nationalspieler Andreas Ivanschitz und bester Spieler auf dem Platz, kam frei im Sechzehner zum Abschluss und setzte den Ball zum viel umjubelten Siegtreffer, der nach der dominanten zweiten Halbzeit völlig in Ordnung ging, in die Maschen. Ivanschitz, österreichischer Junioren-Nationalspieler, überzeugte als Schlüsselspieler und Ballverteiler im zentralen Mittelfeld mit seinem guten Dribbling, seiner Übersicht und seinem Passspiel. Der 15-Jährige war eigentlich an allen Offensivaktionen beteiligt. Etwas weiter vorne, aber ebenfalls im zentralen Mittelfeld, ist Nikolas Freund beheimatet. Der 15-Jährige ist ein ähnlicher Spielertyp mit gutem Passspiel und Dribbling.
Mit neun Punkten und 12:2 Toren bewies damit auch die U16 bereits zum Saisonauftakt die Ambitionen auf die Meisterschaft in der Jugendliga. Toptalent Oghenetejiri Kenneth Adejenughure, der bereits letzte Saison in der U16 gespielt hatte und als 14-Jähriger mit 16 Toren in 23 Partien bester Torschütze seines Teams geworden war, fehlte in den ersten drei Saisonspielen bisher verletzungsbedingt.
Aufstellung: Christian Zawieschitzky – Kristjan Bendra, Pierre Mohr, Rijad Cohodar, Armin Valjevac – Ilia Ivanschitz, Laurenz Lanthaler (74. Tobias Rohrmoser), Nikolaus Freund (75. Elias Memic), Jakob Zangerl (58. ausgewechselt), Leon Lalic (75. Sebastian Weinbacher) – Tobias Lerchbacher
Bank: Jonas Winklhofer, Jakob Ploner, Jonas Karl Ablinger
Tore: 0:1 Tarik Brkic (13. Minute/Elfmeter), 1:1 Kristjan Bendra (57.), 2:1 Ilia Ivanschitz (78.)
Besondere Vorkommnisse: Fabian Schober-Müller hält Elfmeter von Leon Lalic
Gelbe Karte: Leon Lalic (20.)