Der FC Red Bull Salzburg kehrte am „Dreikönigstag“ aus der Winterpause auf das Feld zurück. Eine volle Kapelle konnten die Roten Bullen allerdings noch nicht aufbieten.

Bei nasskaltem Wetter versammelte Cheftrainer Gerhard Struber seine Spieler am Samstag für das erste Mannschaftstraining im Jahr 2024 auf dem Trainingsplatz in Taxham. Am Donnerstag und Freitag hatten Alexander Schlager & Co. bereits die obligatorischen Leistungstests absolviert. Nächste Woche geht es für Österreichs Serienmeister ins Trainingslager (11. bis 20. Jänner). Im spanischen Marbella stehen Tests gegen die SV Elversberg (13. Jänner) und FK Bodö Glimt (19. Jänner) an. Vor dem Pflichtspielauftakt im Viertelfinale des ÖFB Cups (02. Februar gegen den LASK) empfangen die Roten Bullen im letzten Vorbereitungsspiel am 27. Jänner den polnischen Tabellenführer Slask Wroclaw in Salzburg.

„Ich habe heute gleich eine richtig gute Energie gespürt. Jeder freut sich, dass es wieder losgeht, die Jungs waren mit viel Spielfreude unterwegs – genau die werden wir in den nächsten Wochen brauchen“, lautete Strubers Resümee der ersten Trainingseinheit, die rund eine Stunde gedauert hatte. Gestartet wurde mit einer kleinen Verspätung. Amar Dedic hatte seinen Tracker, mit dem die Trainingsdaten aufgezeichnet werden, vergessen und musste nochmal in die Kabine.

Viele Spieler fehlten beim Auftakt

Aus dem Vollen schöpfen konnte Struber – wie schon über weite Strecken der abgelaufenen Herbstsaison – auch zu Beginn des neuen Jahres noch nicht. Samson Baidoo, FC Liefering-Stürmer Adam Daghim, der die Vorbereitung mit dem FC Red Bull Salzburg absolviert, und Amankwah Forson fehlten krankheitsbedingt. Auch Justin Omoregie, Lukas Wallner und Moussa Kounfolo standen nicht zur Verfügung. Nicolas Capaldo absolviert seine Therapie nach der Knieoperation momentan noch in Argentinien.

Nico Mantl steht vor dem Sprung nach Dänemark. Wie VICTAURI.at in Erfahrung bringen konnte, fehlen nur mehr letzte Details und die Unterschrift, dann wird der Leih-Transfer offiziell. Maurits Kjaergaard, Oumar Solet und Aleksa Terzic spulten auf einem Nebenplatz ein individuelles Programm ab. Dijon Kameri tritt am Montag seinen Grundwehrdienst beim Bundesheer an, wird im Trainingslager aber wieder bei der Mannschaft sein.

Darüber hinaus befinden sich Sekou Koita, Karim Konate und Dorgeles Nene momentan mit Mali bzw. der Elfenbeinküste beim Afrika-Cup. Nach Informationen von VICTAURI.at werden die drei Spieler nach dem Turnier – je nachdem, wie weit es für ihre jeweiligen Nationalteams geht – keinen Urlaub haben und gleich zum FC Red Bull Salzburg stoßen.

Neuzugang Timo Horn trainierte bereits mit

Mit Lawrence Agyekum und Salko Hamzic standen beim Trainingsauftakt nur zwei Talente des FC Liefering auf dem Platz. Agyekum lief in der Saison 2022/2023 bereits vier Mal für die Profis in Pflichtspielen auf, wurde aber zwischenzeitlich wieder aus dem Kader gestrichen und fehlte beinahe die ganze Herbstsaison verletzungsbedingt. Hamzic gilt als größtes Torwart-Talent der Red Bull Fußball Akademie, ist Stammspieler in der UEFA Youth League und kam bereits drei Mal in der 2. Liga zum Einsatz.

Zudem nahm Neuzugang Timo Horn, dessen Verpflichtung am Samstag offiziell geworden war, am ersten Mannschaftstraining des neuen Jahres teil. Der 30-jährige Torhüter absolvierte 329 Pflichtspiele für den 1. FC Köln. Das letzte halbe Jahr war er ohne Klub.

Timo Horn bei seinem ersten Mannschaftstraining für den FC Red Bull Salzburg. (c) Andreas Schaad – FC Red Bull Salzburg

Struber will in der Vorbereitung „den Finger in die Wunde legen“

Der FC Red Bull Salzburg blieb im vergangenen Halbjahr für den einen oder anderen Beobachter etwas hinter den Erwartungen zurück. Struber kündigte bei seiner Vorstellung im Sommer an, „attraktiven, proaktiven Fußball, der die Fans mitreißt“ spielen zu wollen. Die immer wieder von Verletzungen gebeutelte Mannschaft versetzte die Anhänger bei ihren Auftritten jedoch nicht allzu oft in Ekstase. In der UEFA Champions League gab es drei Heim-Niederlagen, der vierte Gruppenplatz bedeutete das internationale Aus. Der Bundesliga sowie dem ÖFB Cup gilt nun der volle Fokus. Wie in jedem Jahr streben die Salzburger auch heuer das Double an.

„Anfang Februar geht es Schlag auf Schlag. Wir wollen die Trainings sehr aufmerksam leben sowie mit Substanz füllen, unsere Prinzipien verinnerlichen, zusammenwachsen, sehr viel Vertrauen finden und die Synchronität, die uns ausmacht, schaffen“, so Struber. Der 46-Jährige will sein Team künftig attraktiver sowie dominanter spielen sehen und dafür in den nächsten Wochen „den Finger in die Wunde legen“. Die Spieler dürfen sich wohl auf eine intensive Vorbereitung einstellen.

Ein großer Wunsch des Coaches ist, sich weniger mit Verletzungssorgen auseinandersetzen zu müssen. „Im Herbst gab es bezüglich der Verfügbarkeit ein paar Themen. Wir wünschen uns alle, dass wir da jetzt auf ein besseres Level kommen und viele Spieler bereit haben, die Spielzeit sammeln können. Dann schaut es gleich einmal ganz anders aus.“

Beim System wolle man künftig flexibel bleiben und „immer mal wieder etwas anderes angehen“. Jetzt gebe es jedenfalls die Zeit, an der einen oder anderen Schraube zu drehen.